Kita-Fachtagung in Osterholz

Burn-out in der Kindertagesstätte

Kita-Verbände organisieren Fachtagung zum Umgang mit steigender Berufsbelastung und Herausforderungen

Christian Pfeiff
Osterholzer Kreisblatt 24.05.2024

Osterholz-Scharmbeck. Die Stadthalle in Osterholz-Scharmbeck ist nicht nur als ein Ort für Kultur-, Party-, Markt- und Messeveranstaltungen bekannt. Gerade hat sie ihr Veranstaltungsportfolio um ein weiteres Angebot erweitert: Die evangelisch-lutherischen Kindertagesstättenverbände Osterholz-Scharmbeck und Rotenburg/Verden haben zusammen alle Mitarbeitenden der angeschlossenen Einrichtungen zu einer Fachtagung dorthin geladen.

Bei dieser Fachtagung handelte es sich zwar nicht um die erste ihrer Art. Allerdings war es die erste Fachtagung in Präsenz seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Gleichzeitig fand die Veranstaltung erstmals in der Stadthalle statt. Bis dato hatten die Fachtagungen beider Kita-Verbände in einer Rotenburger Schule stattgefunden. Doch inzwischen ist die Fachtagung aus diesem Raumangebot rausgewachsen.

Im Fokus standen insbesondere Themen, Tipps und Tricks zum Erhalt der eigenen körperlichen und seelischen Gesundheit. Neben Massageangeboten, Yoga- und Ernährungscoaching-Workshops zählte zu den Angeboten für die rund 370 anwesenden Mitarbeitenden aus insgesamt 26 Einrichtungen beider Landkreise auch ein Vortrag zum Thema Burn-out. Gehalten wurde dieser von Experten der auf psychische Erkrankungen spezialisierten Ameos-Klinik. Außerdem informierten vier verschiedene Krankenkassen an Informationsständen über ihre entsprechenden Angebote und Leistungen.

Dieser thematische Schwerpunkt war nicht von ungefähr gelegt worden: „Wir registrieren diesbezüglich derzeit eine leicht steigende Tendenz und auch längerfristige Ausfälle einzelner Fachkräfte aus eben diesen Ursachen. Ich will jetzt nicht sagen, dass es sehr häufig vorkommt, aber wir nehmen eine leicht steigende Tendenz durchaus wahr“, sagte Cornelia Kuck, pädagogische Leitung des evangelisch-lutherischen Kindertagesstättenverbands Osterholz-Scharmbeck.

Vielzahl an Gründen

Die Gründe dafür seien vielfältige und hingen mit einem gesteigerten Arbeitsvolumen der Mitarbeitenden bei gleichzeitigem Fachkräftemangel zusammen. Die Gründe seien nicht nur in der direkten pädagogischen Arbeit am Kind zu suchen – obgleich sich auch diese im Laufe der Jahrzehnte geändert hat: „Es wird viel auf uns übertragen. Viele Kinder sind nicht mehr so sicher in den Familien gebunden, wie es früher war. Häufig gibt es bei jungen Familien nicht mehr die räumliche Nähe zu Großeltern und weiteren nahen Verwandten. Und dadurch, dass oft beide Eltern gezwungen sind, zu arbeiten, haben sich Familiensituationen, Familienverbände einfach stark verändert“, erklärt die betriebswirtschaftliche Leiterin beider Kita-Verbände Marion Vahlbusch.

Auch weitere gesellschaftliche Veränderungen und Entwicklungsprozesse üben einen Einfluss auf die Arbeit der Erzieherinnen aus: „Kindheit hat sich völlig verändert. Elternsein hat sich verändert – einfach durch die ganzen neuen Medien. Kinder kommen mit ganz anderen Grundvoraussetzungen in Kindertagesstätten; auch junge Eltern haben ganz andere Bedürfnisse als noch vor 20 Jahren. Sie brauchen mehr Unterstützung, mehr Begleitung“, zählt Markus Maiwald, Fachberater aller Einrichtungen beider ausrichtenden Verbände auf – und benennt ein entsprechendes Beispiel: „Wenn Eltern viel auf ihr Handy, TV oder Tablet schauen und ihre Kinder dabei währenddessen sich selbst überlassen, kann in diesen Situationen keine Bindungsarbeit stattfinden. Wenn Kinder aber keine sichere Bindung haben, werden sie unsicher, unruhig und zeigen auch oft Verhaltensauffälligkeiten, hinter denen sich letztlich eine ständige Suche nach Bindung verbirgt. Wenn diese Kinder es dann nicht anders gelernt haben, nutzen sie auch sogenannte negative Aufmerksamkeitsstrukturen, beispielsweise durch Schubsen und Schreien, Verweigerung und so weiter – Hauptsache, sie erhalten Aufmerksamkeit.“

„Ja, uns fehlt Personal und trotzdem müssen wir vieles auffangen“, bestätigt auch Heidi Tietjen-Vuzem, Leiterin der St.-Willehadi-Kita. Neben dem gesellschaftlichen wäre dies auch einem strukturellen, bürokratischem Wandel geschuldet. Insbesondere das Erarbeiten, Verfassen und Umsetzen unzähliger neuer Konzepte zu Themen wie Kinderschutz, Sprachvermittlung, Ernährung und Gesundheit würden heute viel Arbeitszeit der Pädagoginnen in Anspruch nehmen.

Es war jedoch nicht das Ziel der Fachtagung, diese Veränderungen zu beklagen, sondern ihnen konstruktive Maßnahmen entgegenzusetzen und auch den Zusammenhalt des Gesamtkollegiums zu fördern. Und so gab es zum Beispiel auch eine Fotobox für entsprechende Erinnerungsfotos. Die Osterholz-Scharmbecker Buchhandlung „Die Schatulle“ informierte zudem über Neuigkeiten auf dem Kinderbuchmarkt und Vertreter des Medienkompetenzzentrums gingen nicht nur auf mögliche Gefahren der künstlichen Intelligenz ein, sondern wiesen in erster Linie Möglichkeiten auf, diese pädagogisch und spielerisch zu nutzen.

Weitere kreative pädagogische Möglichkeiten wurden nicht zuletzt durch Musikpädagogin Meike Heegardt und Kita-Clown Karina Kraeft den Teilnehmern vermittelt. Zum Abschluss der Fachtagung unterh

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'Es ist viel leiser geworden'

Kita Joki in Schwanewede: Wie die Bilanz nach der Konzept-Umstellung ausfällt

Friedrich-Wilhelm Armbrust
Die Norddeutsche 11.05.2024

Schwanewede. Anika Kubena arbeitet schon seit 20 Jahren als Erzieherin in der evangelisch-lutherischen Kindertagesstätte (Kita) Joki in der Danziger Straße. Insofern war sie auch dabei als Jutta Köhnken die Kita-Leitung im Juni 2022 von Anke Kister übernahm. „Ich habe viele Veränderungen miterlebt“, sagt sie lachend. Eine neue Herausforderung kam vor einem Jahr auf sie zu. Denn fast genau vor einem Jahr, am Montag, 8. Mai, hat die Kita ein anderes pädagogisches Konzept auf den Weg gebracht.

Weil das bisher so gut geklappt habe, „habe ich in der Frühbesprechung gegenüber unserem Team „ein großes Lob ausgesprochen“, so Kita-Leiterin Köhnken. Das sei ein Team, auf das man sich verlasssen könne und das die Arbeit mit Ideen erfülle, freut sie sich.

Kita verfolgt nun offenen Ansatz

„Es war eine große Umstellung und hat viel Vorbereitung, Arbeit und Engagement gekostet“, war die Erfahrung von Erzieherin Kubena zum Vertrautwerden mit dem neuen Konzept. Die Erzieherinnen hätten dazu auch im Kindergarten in der Wiesenstraße in Osterholz-Scharmbeck hospitiert. „Außerdem gab es Studientage und Fortbildungen. Wir haben auch viel gelesen, worauf man bei der Raumgestaltung achten muss.“

Früher sei nach einem teiloffenen Konzept gearbeitet worden, sagt Kitaleiterin Köhnken. „Jetzt aber ist in unserer Kita der pädagogische Ansatz die offene Arbeit. Das heißt nicht, dass die Kinder tun und lassen können, was sie wollen.“ Hintergrund dafür ist der Leiterin zufolge das sogenannte Schutzkonzept der Landesschulbehörde. Dementsprechend gehöre zum Bildungsauftrag zum Beispiel „Mitbestimmung, Partizipation und Beteiligung des Kindes“. Wie auch dabei der Artikel 12 der UN-Konvention über die Rechte des Kindes eine Rolle spiele.

„Darum geht es jetzt um eine kindzentrierte zeitgemäße Pädagogik. Wir haben deshalb nicht mehr den klassischen Gruppenraum.“ Jetzt gebe es unter anderem den großen Bauraum, den Ruheraum mit Büchern, Musik und Gesellschaftsspien und den Kreativraum. Der Junge oder das Mädchen gehe jetzt in den Raum, „der meine Bedürfnisse erfüllt“. Dazu zähle auch das Außengelände. Dabei werde mit der „offenen Tür“ gearbeitet. „Seitdem hat sich die Situation völlig entspannt. Das ist eine schöne angenehme Atmosphäre.“

Zum Stammpersonal zählen laut der Kita-Leiterin 21 pädagogische Fachkräfte. Die kümmerten sich um derzeit 74 Kinder. „Wir haben zwei Krippen mit jeweils zehn Kindern. Zum Kindergartenbereich gehören 54 Kinder.“ Da Joki ein Integrationskindergarten sei, stünden 14 Integrationsplätze zur Verfügung. Der Frühdienst beginne um 7 Uhr in Blick auf berufstätige Eltern, die Kinderbetreuung laufe ansonsten von 8 bis 16 Uhr. Die soll aber nach den Worten von Kitaleiterin zum neuen Kindergartenjahr ab August bis 15 Uhr gehen. „Der Bedarf ist nicht mehr da.“

Positive Rückmeldungen

Erzieherin Kubena zeigt sich nach diesem Jahr guter Dinge über das neue Konzept: „Da ist jetzt viel Freiraum vorhanden. Es hat sich alles entzerrt.“ Ebenfalls zieht Kita-Leiterin Köhnken ein positives Resümee: „Letzen Endes ist es ein Gewinn. Wir sind sehr zufrieden damit.“ Auch von den Eltern seien positive Rückmeldungen gekommen. Außerdem könne sie jetzt die Tür zu ihrem Büro auflassen. „Denn es ist viel leiser geworden.“ Außerdem störe es sie nicht, wenn das eine oder andere Kind mal vorbeischaue.

ZUR SACHE

UN-Konvention

Der Artikel 12 der UN-Konvention über die Rechte des Kindes dreht sich um die Berücksichtigung des Kindeswillens. Demnach sichern die Vertragsstaaten dem Kind, „das fähig ist, sich eine eigene Meinung zu bilden, das Recht zu, diese Meinung in allen das Kind berührenden Angelegenheiten frei zu äußern, und berücksichtigen die Meinung des Kindes angemessen und entsprechend seinem Alter und seiner Reife“. Zu diesem Zweck wird laut Konvention dem Kind insbesondere Gelegenheit gegeben, in allen das Kind berührenden Gerichts- oder Verwaltungsverfahren entweder unmittelbar oder durch einen Vertreter oder eine geeignete Stelle im Einklang mit den innerstaatlichen Verfahrensvorschriften gehört zu werden.

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Mit Freude und Mut in die Abenteuer des Kita-Alltags

Neue Gesichter beim Kindertagesstättenverband Osterholz

Feierliche Einführung von Cornelia Kuck und Markus Maiwald in das jeweilige neue Aufgabengebiet

Text und Foto:
Andreas Hanuschek
Öffentlichkeitsbeauftragter im Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck

Im April fand in der gut besuchten St. Willehadi Kirche in Osterholz-Scharmbeck ein Gottesdienst des Ev.-Luth. Kindertagesstättenverbandes Osterholz mit der Einführung von Cornelia Kuck und Markus Maiwald in ihre Aufgaben unter dem Motto „Wachet, steht im Glauben, seid mutig und stark!“ statt. Superintendentin Jutta Rühlemann: „Ein Sturm kommt auf, die Wellen schlagen hoch. So passiert es jeden Tag in den Kitas. Es gibt große Empörung, die Nerven liegen blank. Alltag in jeder Kindertagesstätte.“

Da braucht es Dompteuren, führte Rühlemann fort, Personen, die die Wellen glätten und den Sturm beruhigen. „Mitarbeiter, pädagogische Leitung und Fachberater. Sie alle sind Experten der Wellenberuhigung.“ Dem Kindertagesstättenverband gehören acht Kirchengemeinden mit neun Kitas an. Er wurde gegründet, um die ehrenamtlichen Kirchenvorstände zu entlasten und die Leitungstätigkeiten effektiver zu gestalten. Die Verwaltungsarbeit, die professionelle Abwicklung des operativen Geschäfts und die fachliche Beratung sind deren tägliches Geschäft. Neu an der Spitze stehen Cornelia Kuck und Markus Maiwald. Es ist Zeit die Beiden vorzustellen.

Die pädagogische Leiterin Cornelia Kuck

Cornelia Kuck ist in Osterholz-Scharmbeck geboren und auch immer dortgeblieben. Beruflich startete sie nach der Ausbildung im Ev. Kindergarten in Wallhöfen durch und übernahm dort auch den Posten der stellvertretenden Leitung. Kuck: „Im Laufe meiner Arbeit dort gab es immer wieder neue Einflüsse: Konzeptentwicklung nach der Reggio-Pädagogik, Einführung einer Integrationsgruppe oder die Umwandlung von Gruppen in Nachmittages- und Kleingruppe.“

2008 erfolgte der Schritt in die Mitarbeitervertretung, nach acht Jahren übernahm Kuck den Vorsitz dort und verließ Wallhöfen, um ihrer neuen Rolle gerecht werden zu können. Dazu nahm sie Vertretungen im gesamten Verband wahr. Nur weiterer zwei Jahre später übernahm Kuck die Leitung des Ev. Kindergarten „Kirchenmäuse“ in Worpswede. Kuck: „Diese neue Position brachte neue Anforderungen mit sich. Um diesen gerecht zu werden absolvierte ich eine zweijährige Weiterbildung zur geprüften Sozialwirtin.“

Diese Weiterbildung machte Mut für den nächsten Schritt. Seit einem Jahr studiert Kuck berufsbegleitend „Sozialpädagogik und Management an der Fachhochschule des Mittelstandes in Hannover. Kuck: „Studium und Berufstätigkeit unter einen Hut zu bringen ist nicht immer leicht. besonders herausfordernd sind die Zeiten der Klausurenphasen und zu den Abgabeterminen der schriftlichen Facharbeiten.

Da bleibt wenig Zeit für anderes. Die Unterrichtszeiten in Präsenz finden am Freitag und Samstag in Hannover statt, sodass die Wochenenden mit Studium geprägt sind und ich viel Zeiten davon in Hannover verbringe.“

Viel Zeit für Hobbys und Freizeit bleibt Cornelia Kuck da nicht, oder? Kuck: „Ohne die Unterstützung meiner Familie wäre dieses nicht zu schaffen. Gibt es einmal ein Problem bei den Ausarbeitungen im Studium kann ich immer auf die Hilfe meines Sohnes zählen und zuhause nimmt mein Mann mir viel ab. So oft es mir möglich ist. verbringe Zeit mit meinem Schwiegervater, der mit seinen 102 Jahren noch rüstig ist und gern am gesellschaftlichen Leben teilnimmt. Auch an den Chorproben von ‚Swingaffair‘ nehme ich regelmäßig teil. Diese lasse ich nur sehr ungern ausfallen, weil das Singen einen Ausgleich für mich darstellt.“

Fachberater Markus Maiwald

Markus Maiwald ist in der Nähe vom Steinhuder Meer groß geworden und kommt aus einer Handwerkerfamilie. Da lag es für ihn Nahe, ebenfalls in diesem Bereich zu beginnen. Maiwald: „Elektroinstallateur wurde ich, weil es zu der Zeit, kaum freie handwerkliche Lehrstellen gab und ich froh war, überhaupt eine Ausbildungsstelle angeboten zu bekommen.“

Über den Zivildienst in einer Schule für förderbedürftige Menschen schnupperte Maiwald im pädagogischen Bereich und blieb dort. Maiwald: „Das hat mich so beeindruckt und nachhaltig geprägt, dass ich die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger absolviert habe.“ Zehn Jahre verbrachte Maiwald beruflich in einem heilpädagogischen Kindergarten in Stadthagen, bevor es ihn beruflich nach Lilienthal zur Diakonischen Behindertenhilfe zog. Eine Wohnung fand er mit seiner Familie, Markus Maiwald hat drei Kinder, in Grasberg.

2014 wechselte Maiwald zum Kindertagesstättenverband und als heilpädagogische Fachkraft in die Lütje Arche in Wilstedt und später zur „großen“ Arche in Hambergen. Berufsbegleitend studierte Maiwald Heilpädagogik in Hannover. Maiwald: „Kinder und Menschen mit Hilfe- und Unterstützungsbedarf und ohne einer solchen zu begleiten, sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen und ein verlässlicher Partner auf ihren weg zu sein, hat für mich eine zentrale Bedeutung in meiner Arbeit.

Seinen Wechsel in die Fachberatung des Verbandes begründet Maiwald: „Ich möchte meine Erfahrungen und mein breites fachliches Wissen einem größeren Publikum in der frühkindlichen Bildung zugänglich machen und den Einrichtungen beratend und unterstützend zur Seite stehen.“ Schwerpunkte seiner Arbeit sieht Maiwald in den Themen Kinderschutz, Partizipation, Kinderrechte, Offene Arbeit, Religionspädagogik, Integration und Inklusion, Teamentwicklung, Teamberatung und Elternarbeit.

Maiwald wohnt aktuell in Tarmstedt und ist der evangelischen Kirche von Kindesbeinen an verbunden. Er erinnert sich gerne an die aktive Arbeit in den Gemeinden, den Jugendfreizeiten und der Mitarbeit im Grasberger Kirchenvorstand. Was macht Markus Maiwald außerhalb der Fachberatung? - „Ich spiele leidenschaftlich Volleyball, Trainiere eine Mannschaft, bin gerne auf und im Wasser und liebe das Meer. Mag es mit meinen Händen zu gestalten, die Natur zu entdecken und alle musischen Künste zu erleben.“

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Foto: Hofer

Mit Freude und Mut in die Abenteuer des Kita-Alltags

Kita-Verband würdigt mit Gottesdienst und Fest das Engagement seiner Mitarbeitenden     

Von Roland Hofer

OSTERHOLZ-SCHARMBECK. Mit einem Gottesdienst und einem anschließenden Fest um St. Willehadi bedankte sich der Ev.-luth. Kindertagesstättenverband Osterholz-Scharmbeck am Dienstag bei seinen Mitarbeitenden für die vertrauensvolle und engagierte Arbeit. Für ihre langjährige Tätigkeit wurden 24 Mitarbeitende geehrt. Fast sechs Jahre nach der Verbandsgründung sehen sich Verband und Kitas sehr gut aufgestellt für die Herausforderungen des Alltags.

„Ich glaube, dass wir alle gut miteinander unterwegs sind“, würdigte Superintendentin Jutta Rühlemann als Verbandsvorsitzende die Tätigkeit der mehr als 100 Erzieherinnen. Sie betreuen in den neun Kitas von acht Kirchengemeinden im Ev.-luth. Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck mehrere Hundert Kinder. Als Mitglieder im Kita-Verband profitieren die Kitas von der Expertise ihres Trägers in Betriebsführung, Personal und Finanzen und können sich so optimal der Betreuung ihrer Schützlinge widmen und hohe Qualitätsstandards bieten.  

„Herzliche Einladung nach Lummerland“, lud Rühlemann die Festgäste auf eine Gedankenreise zu den Abenteuern von Jim Knopf und Lukas, dem Lokomotivführer ein. Die Insel aus der Augsburger Puppenkiste, so Rühlemann, sei ein treffendes Sinnbild für den Kita-Alltag, „ein beschaulicher und schöner Ort, wo viele kleine Jim Knopfs auf Abenteuersuche gehen“. Für die Kinder, so Rühlemann, „schaffen Sie diesen vertrauten und verlässlichen Platz, als vertraute Menschen mit vertrauten Abläufen“. Die Kita-Mitarbeiterinnen rief sie auf, „ein Stück Lummerland zu schaffen und bei allen Abenteuern in Herz und Kopf Vertrauen zu bewahren“. Dies sei „das Wichtigste, was Sie Ihren Kindern mit auf den Weg geben können“.

Den Verband sieht sie in der Rolle, die „Bedingungen für diese vertrauensvolle Betreuung zu schaffen“. Dass alle Beteiligten dabei von Gottvertrauen getragen werden, symbolisierte die Lesung des Psalms 23, in dem Gott als Hirte seine ihm anvertrauten Schafe weidet und beschützt. „Diese Bilder mögen Sie tragen in allen Abenteuern, die Sie bestehen müssen“, wünschte Rühlemann den Kita-Teams.  

Diese Kontinuität und Verlässlichkeit der Kinderbetreuung zeigt sich auch in der Zahl der langjährigen Mitarbeiterinnen und leitenden Fachkräfte. Für ihre 10-, 20-, 30- und 40-jährige Dienstzeit wurden 24 Mitarbeiterinnen von der pädagogischen Leiterin Bettina Paul-Renken mit Urkunden und Präsenten geehrt. Als neue Fachberaterin der drei Kita-Verbände Osterholz-Scharmbeck, Rotenburg und Verden wurde Susanne Claus im Kreis der Kita-Mitarbeitenden begrüßt.

„Sie alle sind wichtige Wegbegleiter für die Kinder und ihre Familien in einer für die Kinder prägenden Zeit“, sagte die Superintendentin. Als evangelische Einrichtung könnten die Kitas „eine große Portion Gottvertrauen“ weitergeben. „Ihnen allen und den Jubilaren danke ich fürs Dabeisein, für Ihren Dienst, die Zuwendung und die Verlässlichkeit“, sagte Rühlemann in ihrem Schlusswort.

Drinnen begleiteten die sieben Musiker/innen der Kirchenband TonArt die Festgäste, draußen vor der Kirche hatte das Team um den Küster Matthias Kluth, den stellvertretenden Verbandsvorsitzenden Heiko Kaum und Mitarbeitende des Diakonischen Werkes für das leibliche Wohl gesorgt. Reichlich Gelegenheit für die Kita-Teams, sich kennenzulernen und in lockerer Stimmung aufzutanken für die großen Abenteuer des Kita-Alltags.

Mehr Infos über den Kita-Verband unter www.kitaverband-ohz.de und www.kirchenkreis-osterholz.de.

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Zurück in die Zukunft: Kirchenkreis lädt zum Abschlussfest des Reformationsjubiläums ein

Von Roland Hofer

OSTERHOLZ-SCHARMBECK. Ein spannendes und facettenreiches Jubiläumsjahr findet am 31. Oktober seinen würdigen Abschluss: Dann feiern der Ev.-luth. Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck, seine 16 Gemeinden und viele Gäste ein großes Fest zum Abschluss des 500-jährigen Reformationsjubiläums. Ganz in der Tradition Luthers: mit Gesang, Musik, Theater, geselligem Beisammensein, Essen, Trinken, Erinnerungen und Ausblicken.

Der Festabend soll ein Höhepunkt der Reformationsfeierlichkeiten im Kirchenkreis sein. Daher werden rund 1.000 Einladungskarten in die Kirchengemeinden sowie an Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft verschickt. Doch auch alle sonstigen Interessierten, die mitfeiern möchten, sind herzlich eingeladen. „Wir hoffen, dass sich die Menschen angesprochen fühlen und wir die rund 700 Plätze gut füllen können“, freut sich Superintendentin Jutta Rühlemann auf das Fest. Das Motto lautet „Zurück in die Zukunft – Reformationsfest 2017“.

Das Programm beginnt um 17.00 mit der Begrüßung in der Stadthalle Osterholz-Scharmbeck (Einlass ab 16.30 Uhr). Nach dem Grußwort von Landrat Bernd Lütjen (17.15 Uhr) haben die Chöre und Orchester aus dem Kirchenkreis Premiere. Sie werden von 17.30 bis 18.15 Uhr unter Leitung von Kirchenkreiskantorin Caroline Schneider-Kuhn die Uraufführung eines Werkes von Michael Schütz, einem Kantor in Berlin, ausgestalten. Der Titel: Die Zeit des Redens ist gekommen. Auch die Evangelische Jugend des Kirchenkreises ist dabei. Sie präsentiert unter dem Motto „Kirche ist…“  einige Aspekte ihrer Kirche aus lustig-kritischer Perspektive. Es folgt der Markt der Möglichkeiten mit Essen und Trinken sowie der Zeit für Begegnungen und Austausch. Das offizielle Programm beendet das Playback-Theater Bremen mit dem Stück „Zurück in die Zukunft“. Die Schauspieler improvisieren und inszenieren reformatorische Gedanken heiter, humorvoll und nicht ohne Tiefgang. Die Veranstalter versprechen einen Abend für alle Sinne und mit vielen Anregungen.  

„Wir können stolz sein auf das starke Engagement der Gemeinden mit ihren lebendigen Jubiläumsveranstaltungen“, sagt Rühlemann, die das Fest auch als Dankeschön an alle Helferinnen und Helfer versteht. Diese hätten „den Geist der Reformation lebendig für alle Sinne erfahrbar gemacht.“ Reformation sei weder nur Geschichte noch Theorie, sondern werde täglich durch Menschen im Alltag mit Leben erfüllt. „An der Person von Martin Luther“, so Rühlemann, „wollen wir die Kernbotschaften unseres Glaubens sichtbar machen und Zuversicht für die Zukunft schöpfen“. Das Fest sei zwar der Abschluss des Reformationsjubiläums. Es sei aber auch „Auftakt und Impuls, sich auf die Grundlagen zu besinnen und mit Mut zur Veränderung die Kirche aktiv zu gestalten“.

Dienstag, den 31. Oktober 2017

Ort: Stadthalle Osterholz-Scharmbeck, Jacob-Frerichs-Str. 1 

Zeit: 17.00 Uhr bis 20.00 Uhr (offizielles Programm), anschließend geselliges Beisammensein   

Anfang des Jahres entschied der Vorstand des KiTa-Verbandes, dass der Verband für seine neun KiTas ein neues Logo braucht.

Herr Hofer wurde beauftragt, ein Logo zu entwickeln, das folgende Merkmale enthält:

  • Vielfalt
  • Lebendigkeit
  • Offenheit
  • Kirche als gemeinsames Dach
  • Zugehörigkeit zum Kirchenkreis.

Außerdem soll man beim Anschauen des Logos sofort erkennen, dass in unseren KiTas Kinder im Mittelpunkt stehen, Kinder ins Leben begleitet werden und auch behütet sind, solange sie es brauchen. Das Logo soll Eltern und künftige Mitarbeitende gleichermaßen ansprechen und auch seriös wirken und man soll sofort erkennen, dass man es mit einen professionellen Verband zu tun hat.

Keine leichte Aufgabe...

Doch sie wurde von Hofermedia zu unserer vollsten Zufriedenheit gelöst. In einem Prozess, in dem sich das Logo vom ersten Entwurf bis hierhin weiterentwickelte waren einige Beratungen und Entscheidungen nötig. Nun sieht es so aus:

                                                                                       

Neun Hände, neun Farben, neun Felder im Kreuz. Alles gesagt, alles drin – wir sind zufrieden. Wie gefällt Ihnen das neue Logo des KiTa-Verbandes?

Bettina Paul-Renken, pädagogische Leitung des Ev.-luth. KiTa-Verbandes Osterholz-Scharmbeck

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